Die Mutterschaftsrichtlinie in Deutschland führt zu einer sicheren Versorgung von schwangeren Frauen in Deutschland. Ziel ist es, durch regelmässige Kontrollen des Schwangerschaftsverlaufes Risiken für Mutter und Kind zu erkennen und ggf. frühzeitig zu Handeln.

Wir raten Ihnen zum Schutz des entstehenden Kindes nicht zu rauchen, Folsäure und Jodid täglich einzunehmen (100 µg Jodid und 400 µg Folsäure) und keinen Alkohol zu trinken. Wenn Sie dauerhaft Medikamente nehmen müssen, so sollten wir dieses gemeinsam mit dem behandelnden Hausarzt besprechen.

 

Des weiteren wird Ihnen ein HIV Test angeboten, welcher aber nur mit Ihrem Einverständnis erfolgen darf. Wir nehmen einen Zellabstrich vom Muttermund zu Beginn der Schwangerschaft ab und wiederholen diesen, wenn er unauffällig ausfällt, nach Abschluss des Wochenbettes. Ebenfalls gehört die Abtastung der Brust und der Achselhöhlen zu der Erstuntersuchung der Schwangeren. Als selbst zu zahlende Leistung bieten wir Ihnen einen Bluttest auf Toxoplasmose an (insbesondere Katzenbesitzerinnen können hier eventuell ein Stück mehr informative Sicherheit für sich gewinnen), welcher bei negativem Ergebnis jedoch eigentlich noch zweimal zu wiederholen ist. Ähnliches gilt für einen Test auf Ringelröteln (Parvovirus B19) und Cytomegalieviren (CMV). Genannte Krankheitserreger können, wenn auch sehr selten, Ihr Kind potentiell gefährden. Gegebenenfalls ist eine Kontrolle im Verlauf der Schwangerschaft zu empfehlen.

Über die Kosten geben Ihnen gerne unsere medizinischen Fachangestellten Auskunft.

 

Wenn Sie über 35 Jahre sind, sind wir angehalten, Sie auf Ihr leicht erhöhtes Risiko hinzuweisen, dass Ihr Kind ein sogenanntes Down-Syndrom haben könnte (Trisomie 21).

Diese Behinderung ist statistisch eine der häufigsten vorgeburtlich erkennbaren Erkrankungen eines Kindes. Trotzdem ist sie relativ selten. Zur Risikoberechnung gibt es mittlerweile eine Mehrzahl von Untersuchungen, wobei die definitive Diagnose sich bisher nur durch eine Fruchtwasser- oder Mutterkuchenuntersuchung bestätigen lässt. Hierbei geht man jedoch immer das Risiko ein, das Kind zu verlieren, sei es nun gesund oder krank.

 

Im Rahmen des 2010 in Deutschland in Kraft getretenen Gendiagnostikgesetzes (GDG), ist es den Ärzten vorgeschrieben, die Möglichkeiten, Folgen und Grenzen der vorgeburtlichen Diagnostik genau zu erläutern. Frühzeitig sollten Sie daher mit uns besprechen, inwiefern die möglichen Untersuchungen für Sie in Frage kämen, um eine gemeinsame Planung zu ermöglichen.

 

Mittels Ultraschall (auch hier greift das GDG im engeren Sinne) sind heute Veränderungen, welche von der „Norm“ abweichen, oft gut zu erkennen, obwohl auch diese Technik ihre Grenzen hat. Nicht selten kann auch eine normale Schwangerschaft durch zu viele Untersuchungen zu einer Belastungssituation für die Schwangere werden.

 

In den sogenannten Mutterschaftsrichtlinien sind derzeit 3 Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen akzeptiert. In fast jeder Schwangerschaft werden mindestens doppelt so viele Untersuchungen durchgeführt, was aber eigentlich nicht selbstverständlich ist. Wünschen Sie jedes Mal eine Ultraschalluntersuchung, können wir Ihnen diese als „IGEL-Leistung“ anbieten, die Kosten werden durch die gesetzliche Krankenkasse nicht getragen.

 

Im Verlauf werden wir mit Ihnen den Entbindungsmodus durchsprechen, wobei die „normale Geburt“ weiterhin als Goldstandard anzusehen ist und eine unnötig hohe Kaiserschnittrate verhindert werden sollte. Die Risiken werden wir gerne mit Ihnen besprechen. Die Möglichkeit, sich in der Schwangerschaft bei uns bereits über eine PDA zu informieren besteht, sprechen Sie uns bitte direkt darauf an.

Im Internet finden Sie heute eine Vielzahl von praktischen Seiten, die Ihnen reichlich Informationen rund um „Schwangerschaft und Geburt“ bieten. Diese sollen aber die Möglichkeit, Ihre Fragen mit uns persönlich zu besprechen, nicht ersetzen.

Als kurze Übersicht möchten wir Ihnen hier nochmals die Zeitpunkte der Untersuchungen darstellen:

 

 

Diese Untersuchungen spiegeln in etwa den Standard wieder. Es kann immer zu

Abweichungen kommen. Individuell werden wir immer alles mit Ihnen besprechen.